111 Jahre BdS e.V.
Jubiläum am 17. Juni 2023
Schon am Freitag, den 16.6.2023 nahmen viele Gäste an einem Rundgang durch das Vereinshaus teil. Sie waren beeindruckt von der Größe des Hauses und den verschiedenen Kurs-Angeboten. Unsere neue Video Konferenz Anlage wurde bewundert und auch mit etwas Neid betrachtet. So eine moderne Technik hätte wohl jeder Verein gern! Jörg Winkler erläuterte seine Arbeitsweise im Hörberatungszentrum und stellte diverse technische Hilfsmittel vor. Im obersten Stockwerk stieß der Jugend-Aufenthaltsraum auf großes Interesse. In anderen Vereinen gibt es keine Jugendgruppe. Bei einem kühlen Getränk fand anschließend ein reger Austausch statt.
Samstag, der 17.6.2023
Dazugehören
unter diesem Motto stand ein überaus gelungener Festakt mit anschließenden Referaten und einer abendlichen Barkassenfahrt. Mit zahlreichen Gästen, unseren Mitgliedern, Ehrengästen und Ausstellern konnten wir diesen großartigen Tag, anlässlich des 111-jährigen Bestehens des BdS e.V. begehen. Jutta Franke führte durch das Programm.
Zur musikalischen Eröffnung trat Daniel Denecke mit seiner Band „Lucky Heart & the Rock Kids“ auf die Bühne. Er ist nicht nur Musiker, sondern auch Audiotherapeut und Empowerment Trainer für Kinder und Jugendliche. Wer vorher noch ein bisschen müde war, der wurde nun durch die Musik der Gruppe erfrischt, fröhlich und wach. Und wir konnten sehen, wie die Gebärdensprach-Dolmetscherin sich tanzend zur Musik bewegte und dabei den Text gebärdete.
Den Reigen der Grußworte begann unser 1. Vorsitzender Klaus Mourgues mit einem verbalen „bunten Blumenstrauß“. Er sprach damit die Verschiedenartigkeit der Mitglieder an und versicherte, dass auch in Zeiten der Digitalisierung der persönliche Austausch mit Gleichbetroffenen im Vordergrund stehen wird an einem Ort, der eine Oase für Gleichbetroffene darstellt: Das Vereinshaus in der Wagnerstraße.
Melanie Schlotzhauer, Senatorin für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration griff das Bild auf: „Blumen brauchen ab und zu ein bisschen Wasser! Der Wunsch nach einer inklusiven Gesellschaft, die Hartnäckigkeit, der Zusammenhalt und das Wissen machen den Bund der Schwerhörigen zu einem wichtigen Partner für die gesamte Stadt, um Schritt für Schritt mehr Barrierefreiheit und Inklusion in Hamburg zu leben. „Das Programm heute zeigt, wie wichtig unsere Arbeit ist und wie gut es tut, gemeinsam Dinge zu erleben und Spaß zu haben“.
111 Jahre! Ulrike Kloiber, Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung: zauberte Helium-Ballon-Einsen aus dem Sack. Die erste Eins war eine gute Note für die Zusammenarbeit mit dem Hörbiz. Die zweite Eins war bunt und stand für die Unterschiedlichkeit der Menschen jeder Herkunft und jeder Couleur in der Gesellschaft. Und die dritte Eins sollte heißen: Happy Birthday, alles Gute dem Bund der Schwerhörigen! „Wir alle wissen, dass in puncto Barrierefreiheit noch viel zu tun ist, es ist mehr als Rampen aus Lego bauen und guten Willen zeigen. Gemeinsam machen wir weiter!“
Ute Hax, Geschäftsstellenleiterin Deutscher Schwerhörigenbund: „Einen wunderschönen guten Morgen von Berlin nach Hamburg“. Als Assistentin des Präsidiums des DSB las Ute Hax das Grußwort des Präsidenten vor, der leider nicht anwesend sein konnte. Den vollen Wortlaut von Dr. Matthias Müller finden Sie in der kommenden Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift.
Ulrike Witte: Schulleiterin Elbschule Bildungszentrum Hören und Kommunikation Hamburg. Die Elbschule mit hörenden, schwerhörigen und gehörlosen Schülern und Schülerinnen ist ein Modell in einer inklusiven Bildungslandschaft. Die Schüler und Schülerinnen lernen in bilingualen, inklusiven Klassen. In der Berufsausbildung werden sie unterstützt und beraten, damit sie eigene und unterschiedliche Wege gehen können. “Wenn ich zurückschaue hat sich schon viel getan in puncto Inklusion“.
Heiko Kunert: „Wenn ich nicht gerade Vorsitzender der LAG bin, arbeite ich als Geschäftsführer des Blinden und Sehbehinderten Vereins in Hamburg, und da gibt es viele Berührungspunkte mit dem Geburtstagskind BdS. Der BdS hat dazu beigetragen, dass eine gemeinsame Willenserklärung für eine inklusive Mobilitätswende unterschrieben werden konnte, Unterzeichner sind 10 Organisationen von Menschen mit Behinderungen, Senioren und zu Fuß Gehenden, darunter auch der Bund der Schwerhörigen und die LAG. Wir bedanken uns für die engagierte und wertvolle Mitarbeit des BdS in der LAG. Wir sind sehr froh, Sie an unserer Seite zu wissen.“
Christa Herrmann: „Der Bund der Schwerhörigen hat sich in den vergangenen 111 Jahren zu einer hoch anerkannten Selbsthilfeorganisation entwickelt. „Ganz besonders möchte ich mich an dieser Stelle bei Ihnen, lieber Herr Mourgues, bedanken. Ich bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Energie und wieviel Herzblut Sie sich in den Begegnungen, die wir haben, für die Belange der Mitglieder einsetzen und das Thema voranbringen. Sie als Landesverband mit so einer reichen Geschichte, mit so viel Expertise, haben nie vergessen, Ihre Wurzeln im Blick zu behalten, und dass Sie deshalb besonders die Selbsthilfegruppenarbeit weiterhin pflegen.“
Stephan Palm-Ziesenitz: „Nach Jahren, in denen wir aneinander vorbei agiert haben, wurde ein gemeinsames Vorstandstreffen initiiert. Wir fanden, es braucht mehr Gemeinsamkeiten und Aktionen weil es Themen gibt, die uns alle betreffen, egal, welchen Hörstatus wir haben. Ob gehörlos oder schwerhörig, wir stehen alle dumm da, wenn es nicht das 2 Sinnesprinzip gibt. Und insofern gibt es eine Schnittmenge, für die es sich gemeinsam zu kämpfen lohnt.“
Daniel Denecke und die Rock Kids: Abschlusslied: „You never walk alone”
Nein, wir sind nicht allein. Wir vom Bund der Schwerhörigen sind in guter Gesellschaft mit Gleichbetroffenen!