Die Rede des Vorsitzenden Klaus Mourgues beim Neujahrsempfang im BdS am 15.01.2023

1. Februar 2023 BdS-Verein11 Minutes

Liebe Mitglieder,

ich begrüße Sie zum Neujahrsempfang. Können Sie mich hören und den Text der Schriftdolmetscherin lesen? Es werden heute Fotos für die Öffentlichkeitsarbeit gemacht. Wer nicht fotografiert werden möchte, sagt bei den Fotografinnen Fides oder Sabine Bescheid.

Ich freue mich, dass wir heute nach drei Jahren wieder im Januar unseren Neujahrsempfang mit einem persönlichen Austausch durchführen können.

Die hohen Inzidenzzahlen im vierten Jahr der Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die vielen Preissteigerungen drücken bei einigen Personen auf das Gemüt. Lasen Sie uns positiv in die Zukunft schauen. Es gibt fast keine Auflagen mehr aufgrund der Pandemie. Unser Vereinsleben mit den Gruppenangeboten findet wieder wie in alten Zeiten statt.

Die sozialen Kontakte und der persönliche Austausch sind gerade für Hörbehinderte wichtig, weil wir wegen der Maskenpflicht häufig in der Kommunikation eingeschränkt sind. Schließlich brauchen wir das Mundbild zur Kommunikation.

Was ist im Jahr 2022 passiert?

Nach dem Frühlingsempfang konnten die geplanten Veranstaltungen wie Gruppenangebote, Kurse, Sommerfest, Mitgliederversammlung, Thementag oder Basar stattfinden. Zu den Veranstaltungen sind viele Mitglieder gekommen. Unterschiedliche Angebote für unsere Mitglieder sind wichtig, weil die Interessen vielfältig sind. Während der Treffen haben wir die Gelegenheit uns über die Erfahrungen mit unserer Hörbehinderung auszutauschen. Oder wir können einfach mal entspannt abschalten und Spaß an der Gesellschaft haben. Ich möchte mich bei den vielen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen bedanken. Sie sind wichtig für ein aktives Vereinsleben. Im Jahr 2022 konnten die Ci-Gruppe und die Zwischenstation ihr 15-jähriges Jubiläum feiern. Die Frauengruppe gibt es nun schon seit 25 Jahren. Ein herzliches Dankeschön an so viel Ausdauer!

Wir haben viele Anträge genehmigt bekommen, so dass zum Beispiel die alten Rechner im Büro ausgetauscht werden konnten.

Durch die Unterstützung des Bezirksamtes Nord konnten wir auch mit dem Cafe Digital für die Generation Plus starten. Unsere ehrenamtlich fachkundigen Helfer und Helferinnen stehen für ihre Fragen zum Handy, Smartphone oder Computer zur Verfügung. Wir möchten alle Generationen fit für die Digitalisierung machen. Das Alter und die Hörbehinderung sollte hier kein Hindernis sein. Während der Pandemie wurde festgestellt, dass sogar Termine in einem Testzentrum fast nur noch digital vergeben werden.

Ab Juni sind wir mit einer monatlichen Vortragsreihe durch unseren Hörberater Jörg Winkler gestartet. Über neue Themenvorschläge von Euch würden wir uns freuen.

Bei der Umsetzung der Inklusion haben einige Vereinsmitglieder in den Arbeitsgruppen bei der Weiterentwicklung des Hamburger Landesaktionsplans UN-Behindertenrechtskonvention aktiv mitgewirkt.

Wir müssen weiterhin bei den Organisatoren auf die Kommunikationsbedürfnisse der Hörbehinderten hinweisen, so dass bei solchen Veranstaltungen/Vorträgen der Einsatz von Gebärdensprachdolmetschern, Schriftdolmetschern, Usher-Assistenz oder Induktionsanlagen eine Selbstverständlichkeit wird.

Jeder von Ihnen kann durch Nachfragen bei den Veranstaltern auf das Thema „barrierefreie“ Kommunikation für Hörbehinderte hinweisen. Gemeinsam können wir die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren.

Im September konnten wir Peter Drews zur Wiederwahl zum Länderratsvorsitzenden im Deutschen Schwerhörigen Bund gratulieren.

Unsere Kinder- und Jugendleiterin Ines Helke wurde mit dem Bundesverdienstkreuz in Berlin ausgezeichnet. Sie wurde unter anderem für ihre vielen Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in der Kinder- und Jugendgruppe im BdS und für ihr sozialpolitisches Engagement für mehr Partizipation ausgezeichnet. Mit den Auftritten zur Gebärdenpoesie hat sie gelebte Inklusion umgesetzt.

Am 10. Dezember 2022 haben die Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft e. V. (DCIG) und der Deutsche Schwerhörigenbund e. V. (DSB) gemeinsam mit zwölf DSB-Landes- und DCIG-Regionalverbänden den Deutschen Hörverband (DHV) gegründet. Der Landesverband Hamburg gehört zu den Gründungsmitgliedern. Pascal Thomann wurde in den Vorstand gewählt.

Was planen wir im Jahr 2023:

Wir werden weiterhin für den Abbau der Barrieren kämpfen, so dass wir am gesellschaftlichen Leben ohne Einschränkungen teilnehmen können.  Dazu gehört auch die Verfügbarkeit und Finanzierung von Schriftdolmetschern, Gebärdensprachdolmetschern oder anderer Assistenzleistungen. Zurzeit gibt es für die Ausübung eines Ehrenamtes oder bei der Teilhabe im privaten Leben noch viele Barrieren.

Wir haben einen positiven Zuwendungsbescheid vom Bezirksamt Nord bekommen. Somit können wir unsere defekten Rauchmelder austauschen.

Wir möchten den zweiten Stock umgestalten, so dass wir die Räume für unterschiedliche Angebote nutzen können. Für Bildungsangebote werden wir in Zukunft Fördermittel beantragen können. Zusätzlich gewinnen wir durch verschiedene Angebote auch neue Mitglieder. Die Anforderungen und die Herausforderungen an die Vereine verändern sich. Es wird mehr Arbeit auf uns zu kommen.

Für die Fördermittel aus dem Partizipationsfonds müssen Auflagen wie Inklusion, Empowerment und die Teilhabe erfüllt werden. Auch Aktion Mensch fördert in erster Linie nur noch inklusive Projekte.

Es passiert einiges.

Das Büro der Jugendgruppe wird in den zweiten Stock umziehen, so dass die außerschulische Bildung umgesetzt werden kann. Das Smartboard der Jugendgruppe wurde im Seminarraum aufgebaut. Wir haben eine Mietförderung durch die Sozialbehörde für den Raum von der Jugendgruppe bewilligt bekommen.

Die bisherigen Kurse wie Kommunikationstraining, CI-Hörtraining oder Absehkurs werden weiterhin angeboten. Wir planen ein Projekt mit den Themen Gebärden, Kommunikation und Gebärdenpoesie.

Christine Libuda möchte eine neue Selbsthilfegruppe Morbus Meniere ins Leben rufen. Bei Interesse können sie sich bei Ihr melden.

Verena Kieselbach und Frank Peters möchten nun regelmäßig einen Cocktailabend anbieten. Lass Euch überraschen.

Wenn Mitglieder sich in einer Selbsthilfegruppe „Tinnitus“ oder in einer Selbsthilfegruppe „Usher-Betroffene“ engagieren möchten, dann unterstützen wir sie gerne bei der Gründung einer neuen Gruppe. Melden Sie sich bei Interesse.

Ich bedanke mich für Ihre Treue zum BdS. Die Kosten zur Unterhaltung des Hauses und der Geschäftsstelle laufen weiter.

Für die Finanzierung sind die Beitragszahlungen und die Spenden der Mitglieder wichtig. Der BdS ist als Interessenvertreter der Schwerhörigen und Ertaubten von großer Bedeutung. Viele Hörbehinderte haben in unserem Verein eine zweite Heimat gefunden. Der persönliche Austausch und das Verständnis für die unterschiedlichen Kommunikations-bedürfnissen sind wichtig.

Es gibt eine neue Broschüre „110 Jahre BdS“. Sie können gerne die Broschüre mit nach Hause nehmen oder auch an interessierte Personen weitergeben. Wir freuen uns über neue Mitglieder im BdS.

Sie können gerne auch bei Ihrem Hals-Nasen-Ohrenarzt oder Akustiker oder Hausarzt oder Stadtteilbüros fragen, ob der BdS-aktuell im Wartezimmer ausgelegt werden darf. Oder teilen Sie es uns mit, dann werden wir nachfragen. Gemeinsam können wir unsere Öffentlichkeitsarbeit verbessern.

Wir suchen weiterhin ehrenamtliche Helfer, die uns bei der Aktualisierung der Homepage, unserer Facebookseiten oder der Verteilung bzw. Aktualisierung der Flyer unterstützen können. Möglicherweise müssen wir auch mit der Zeit gehen und an sozialen Plattformen wie Instagram teilnehmen. Allerdings ist die Teilnahme an sozialen Plattformen nur sinnvoll, wenn diese regelmäßig aktualisiert werden. Ich gebe gerne zu, dass ich von Instagram keine Ahnung habe.

Wir suchen auch weiterhin Personen, welche uns bei den Fragestunden beim Cafe-Digital unterstützen können. Hier seien besonders Mitglieder mit Apple-Kenntnissen angesprochen.

Das Redaktionsteam vom BdS-aktuell freut sich auch über Erfahrungsberichte.

Wir suchen auch eine Person, welche die Rabatten in unserem Vorgarten betreuen möchte. Die Pflanzen freuen sich über eine regelmäßige Bewässerung und saubere Rabatten verschönern den Vorgarten.

Je mehr Hörbehinderte uns in den Arbeitsgruppen oder beim Schreiben von Stellungnahmen unterstützen, desto besser können wir die Hörbehinderten vertreten.

Im Jahr 2023 wird unser Verein 111 Jahre alt. Am 17. Juni wollen wir gemeinsam feiern. Es sind Vorträge im Bürgersaal im Bezirksamt Wandsbek geplant. In den Abendstunden werden wir auf einer Barkasse das Abendessen und den Blick auf der Elbe genießen. Eine Arbeitsgruppe wird das Jubiläum organisieren. Demnächst gibt es weitere Informationen. Über Ihre Anmeldung würden wir uns freuen.

Auf der nächsten Mitgliederversammlung werden alle Vorstandsmitglieder wieder kandidieren, so dass die Arbeit kontinuierlich fortgesetzt werden kann.

Wir möchten Sie auch gerne bei den geplanten Veranstaltungen wie Sommerfest, Mitgliederversammlung, Thementag oder Basar begrüßen. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Ich bin mir sicher, dass Sie auch viele gute Ideen für ein vielfältiges Vereinsleben haben. Bitte teilen Sie uns Ihre Wünsche für einen neuen Kurs oder ein neues Gruppenangebot oder ein Thema für einen Vortrag gerne mit. Mit Ihren Ideen können Sie uns neue Impulse geben. Wir haben weiterhin stets ein offenes Ohr für Ideen oder Kritik.

Unser grüner Frosch auf dem Tresen ist sehr hungrig und freut sich über eine Fütterung.

Ich wünsche Ihnen allen vom Herzen Gesundheit, Zufriedenheit und Zuversicht für das Jahr 2023. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

Haben Sie noch Fragen?

Ich bedanke mich bei der Schriftdolmetscherin und bei den Helfern und Helferinnen beim Neujahrsempfang.

Nun kommen wir zum gemütlichen Teil und wir werden mit einem Glas Sekt anstoßen.

Bleiben Sie gerne auf den Plätzen sitzen, wir werden mit den Getränken an die Tische kommen!

Ich wünsche Ihnen noch viel Spaß bei der Unterhaltung.