Neujahrsempfang am 13. Januar, die Rede des Vorsitzenden Klaus Mourgues

11. März 2024 BdS-Verein14 Minutes

Liebe Mitglieder und liebe Gäste,  

ich begrüße Sie herzlich zum Neujahrsempfang. Können Sie mich gut hören und verstehen? Die heutige Rede kann mit Unterstützung der Schriftdolmetscherin mitgelesen werden. Es werden Fotos für unsere Öffentlichkeitsarbeit gemacht. Wer nicht fotografiert werden möchte, kann es Fides Breuer oder Sabine Rosenboom mitteilen. 

Wir freuen uns, dass Sie zum Neujahrsempfang gekommen sind. Schön euch wieder zu sehen. Ich möchte mit Euch auf ein gesundes und glückliches Jahr 2024 anstoßen. Prost. 

Rückblick auf das Jahr 2023 

Nach dem Neujahrsempfang im letzten Jahr konnten geplante Veranstaltungen wie Gruppenangebote, Kurse, Vortragsreihe, Mitgliederversammlung oder Adventskaffee stattfinden. Zusätzlich fand unsere 111-Jahres-Feier statt. Einige Gäste haben an diesem Tag an einem Rundgang in unserem Vereinshaus teilgenommen. Es ist bundesweit für DSB-Ortsvereine nicht selbstverständlich ein Vereinshaus zu haben. Wir haben dieses Glück. Der festliche Auftakt mit Grußworten, Vorträgen und Ausstellern im Bürgersaal in Wandsbek wurde von interessierten Menschen besucht. Es gab viele positive Rückmeldungen. Bei den Begegnungen konnten neue Kontakte geknüpft werden. Am Abend ging es zur Barkassenfahrt auf der Elbe mit gutem Essen. Ein Dankeschön an das Team, das diesen Tag über viele Monate vorbereitet hat. 

Unterschiedliche Angebote für unsere Mitglieder sind sehr wichtig. Die Interessen unserer Mitglieder sind vielfältig. Wer unser BdS-aktuell-Heft in der Hand hat, kann feststellen, dass wir heute mit den Gruppenangeboten gut aufgestellt sind. Bei den Gruppenangeboten in unserem Vereinshaus gibt es die Gelegenheit, sich über die eigenen Erfahrungen mit der Hörbehinderung oder Kommunikationsbehinderung auszutauschen. Oder wir haben einfach Spaß. Es geht manchmal auch lustig und/oder sportlich zu. Dass dies ermöglicht wird, haben wir den ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen, sowie den Gruppenleitern und Gruppenleiterinnen zu verdanken. Sie sind unverzichtbar für ein weiterhin aktives Vereinsleben. Die sozialen Kontakte und der persönliche Austausch sind gerade bei Menschen mit einer Hörbehinderung sehr wichtig. Im letzten Jahr konnte die TAC-Gruppe mit unserem Gruppenleiter Michael Sellin das 10-jährige Bestehen feiern. Die Kreativgruppe konnte mit unserer Gruppenleiterin Irmgard Hallbauer sogar ein 40-jähriges Bestehen mit ihren kreativen Frauen feiern. Ein herzliches Dankeschön, dass ihr dies möglich macht. 

Was gibt es noch Neues? 

Unsere Gruppenleiterin Christine Libuda ist mit der Selbsthilfegruppe Morbus Meniere gestartet. Mit Verena Kieselbach und Frank Peters gibt es immer wieder einen Cocktailabend mit leckeren Cocktails. Imke Pickenbrock hat die Leitung der Selbsthilfegruppe übernommen. Die Kinder- und Jugendgruppe für außerschulische Bildung bietet das Projekt Workshop Kommunikation, Gebärden und Gebärdenpoesie „HappyHands“ altersübergreifend an, weil das Interesse bei Erwachsenen auch vorhanden ist. Das Adventskaffee wurde von der Kreativgruppe und der Zwischenstation organisiert. Es konnten auch gebastelte Sachen von unseren kreativen Damen gekauft werden. Gesellige Veranstaltungen sind für unseren Verein wichtig. Es kamen viele Senioren zum Adventkaffee vorbei. Es war zu spüren, dass wir die Zielgruppe Senioren nicht aus dem Auge verlieren dürfen. Sie sind viele Jahre bei uns Mitglied und waren aktiv. Das Thema Einsamkeit im hohen Alter ist ein Thema innerhalb unserer Gesellschaft. Es gab erste Gespräche mit mir. Wir möchten in diesem Jahr etwas erproben, damit für unsere Senioren ein gewisser Schwung reinkommt, wie es vor sehr vielen Jahren einmal war. Unsere Gruppenleiter Matthias Schulz und Pascal Thomann von der CI-Gruppe haben eine interessante Lesung „Hör-Pioniere, wie das Cochlea Implantat nach Deutschland kam“ organisiert. Für jedes Mitglied war hoffentlich etwas dabei. Es ist nicht immer einfach, allen Mitgliedern gerecht zu werden. Wir müssen bedenken, dass wir dies ehrenamtlich oft neben unserem beruflichen Alltag ermöglichen. Wir haben im letzten Jahr einige Anträge wie unter anderem beim Partizipationsfonds eingereicht und sie bewilligt bekommen. Durch die Förderung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt konnten wir unsere neue Website und einen Imagefilm finanzieren, den wir Ihnen im Anschluss an diese Rede zeigen werden. Wir freuen uns auf eine lebhafte Diskussion. Kurz vor Weihnachten konnte die neue Website online gestellt werden. Ich bedanke mich bei Fides Breuer, Caren Degen, Sabine Rosenboom, Andreas Scholz und Jörg Winkler von der Arbeitsgruppe „Digitales Projekt“. In den letzten Monaten haben sie an der neuen Website gearbeitet. Bitte, geben Sie uns ein Feedback. Dadurch kann die Website verbessert werden. 

Sozialpolitisch waren wir bei unterschiedlichen Themen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention aktiv. Dazu gab es Stellungsnahmen und Gespräche, damit Teilhabe, Empowerment und Inklusion für unsere Zielgruppe bewusst gemacht wird. Die Barrierefreiheit und Zugänglichkeit in der Öffentlichkeit und Gesellschaft ist weiterhin noch nicht optimal umgesetzt. Mit einigen Vereinen von der Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen haben wir zusammen mit dem Senator Herr Dr. Anjes Tjarks eine gemeinsame Willenserklärung für eine inklusive Mobilitätswende im Rathaus Hamburg unterzeichnet. Hierzu war Jörg Winkler vom Beratungs- und Informationszentrum bei vielen Terminen in der Arbeitsgruppe anwesend. Dafür herzlichen Dank. 

Was erwartet uns im Jahr 2024 

Kaum hat das Jahr begonnen, gab es diese Woche eine Pressekonferenz zur Fortsetzung und Weiterentwicklung des Hamburger Landesaktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Rathaus Hamburg. Es ging unter anderem um Gesundheit, Pflege, Arbeit, Bildung, Verkehr und um Kinder- und Jugendliche. Der Senat hat mit einer Drucksache die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg informiert, dass sie sich gezielt auf dem Weg machen müssen. Ines Helke von der BdS Arbeitsgruppe UN-Behindertenrechtskonvention ist aktuell dabei, den Bericht mit 140 Seiten vom Senat zum Stand der UN-Behindertenrechtskonvention und zur Weiterentwicklung des Hamburger Landesaktionsplan durchzuarbeiten. Frauke Braeschke ist ebenfalls an dem Thema Inklusion beteiligt. Heike Ladewig unterstützt uns zusätzlich, wenn es um kurzfristige Stellungsnahmen geht. Die Finanzierung von Schriftdolmetschereinsätzen, Gebärdensprachdolmetschereinsätzen oder anderen Assistenzdienstleistungen wie Taubblind-Assistenz, sind nach wie vor im privaten Leben oft nicht sichergestellt. Somit heißt es für uns, weiterkämpfen. 

Wir haben über den Partizipationsfonds für 2024 für unsere Öffentlichkeitsarbeit Fördermittel bewilligt bekommen. Geplant ist ein „Tag der offenen Tür“. Wir möchten eine Arbeitsgruppe bilden. Wer Interesse an der Mitarbeit hat, kann sich an den Vorstand wenden. Wir brauchen Eure Unterstützung. Für die Fördermittel aus dem Partizipationsfonds müssen wir Auflagen und Richtlinien im Sinne Inklusion, Empowerment und Teilhabe erfüllen. Aktion Mensch fördert in erster Linie nur noch inklusive Projekte. Der Vorstand wird weiterhin Anträge stellen, weil die Fördergelder für unserem Verein wichtig sind. Nur so können Projekte umgesetzt werden. Auch die Kinder- und Jugendgruppe hat Auflagen und Richtlinien in Richtung inklusive Kinder- und Jugendarbeit für außerschulische Bildung einzuhalten. Die Herausforderungen müssen wir alle annehmen. Nur so hat unser Verein langfristig für alle Altersgruppen eine Perspektive. 

In diesem Jahr ist eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg geplant. Die bisherigen Kurse wie Kommunikationstraining, CI-Hörtraining oder Absehkurs werden fortgesetzt. Die Kochgruppe hat mit Karla Scharnitzky und Jan Ammer eine neue Gruppenleitung bekommen. Danke dass ihr es übernehmt. Wenn es Mitglieder gibt, die zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe „Tinnitus“ oder Selbsthilfegruppe „Taubblind“ gründen und sich engagieren möchten, teilt uns dies bitte mit. Wir als Verein setzen uns für die „Hilfe zur Selbsthilfe“ ein. Dafür bekommen wir von der Krankenkasse die entsprechende finanzielle Unterstützung. 

Für die Finanzierung und den Erhalt unseres Vereinshauses sind die Mitgliedsbeiträge und auch die Spenden sehr wichtig. Die Menschen mit Hörbehinderung haben in unserem Verein eine zweite Heimat gefunden und um das weiterhin zu gewährleisten, ist die Finanzierung jedes Jahr ein wichtiges Thema. Die Broschüre „110 Jahre Bund der Schwerhörigen“ oder Flyer können Sie gerne an Interessierte weitergeben. Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit durch die Verteilung unserer Vereinszeitschrift BdS-aktuell Zeitschrift beim Hals-Nasen-Ohrenarzt, Akustiker, Hausarzt oder in der Bibliothek können wir neue Mitglieder gewinnen. Haben Sie Mut, unsere Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Jedes neue Mitglied ist ein Gewinn für uns. In den letzten Wochen und Monaten konnten wir einige neue Mitglieder in unserem Vereinshaus begrüßen. Es sind Schulkinder, Berufstätige, Angehörige und Senioren darunter. Darüber freuen wir uns sehr. Unser Verein bleibt somit jung und veraltet nicht. Bundesweit haben viele DSB-Ortsvereine die Sorge, dass ihr Verein veraltet. Wir im Bund der Schwerhörigen können stolz sein, dass wir altersübergreifend gut aufgestellt sind. 

Damit wir weiterhin eine gute Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit erreichen, brauchen wir Unterstützung bei der Pflege der Webseite. Wir müssen mit der Zeit gehen. Ohne Instagram und Facebook läuft in vielen Vereinen nichts mehr. Das muss auch bei uns ankommen. Auch dafür brauchen wir pfiffige Mitstreiter und Mitstreiterinnen. Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt hat den Bund der Schwerhörigen ausgewählt für eine Filmreihe auf deren Homepage ausgewählt. Der Name der Filmreihe ist Stadt Land Ehrenamt. Vor Weihnachten hat ein Filmteam einen Film in unserem Vereinshaus gedreht. In den nächsten Wochen wird er wahrscheinlich veröffentlicht. 

Die Gruppe Café Digital für Senioren ist gut besucht. Unsere drei Experten machen ihre Sache hervorragend und sind sehr geduldig. Die älteren Mitglieder nehmen diese digitale Unterrichtsstunde sehr gerne und dankbar an. Zusätzlich suchen wir kompetente Personen, die im Urlaubs- oder Krankheitsfall einspringen. Tatsächlich fehlt jemand mit Apple Kenntnissen.

Falls ihr Ideen, Wünsche oder Anregungen für unser Vereinsleben habt, tragt diese gerne an uns heran. Wir haben weiterhin ein offenes Ohr dafür. Auch für kritische Rückmeldungen. Wir nehmen auch diese ernst. Auch in diesem Jahr wird es den „Dialog mit dem Vorstand“ geben, damit wir die Basisarbeit stärken und fördern und wir im Austausch stehen. Das Redaktionsteam BdS-aktuell freut sich über Berichte und Artikel. Habt Mut in die Tastatur zu tippen. 

Zum Abschluss 

Komme ich langsam zum Schluss meiner Jahresempfangsrede. In meiner Rede möchte ich das Hörberatungs- und Informationszentrum nicht vergessen. Durch unseren hauptamtlichen Mitarbeiter Jörg Winkler und hauptamtliche Mitarbeiterin Christiane Strietzel können wir außer am Freitag immer für Ratsuchende ein offenes Ohr haben. Auch hierzu möchte ich mein Dankeschön aussprechen. 

Damit Sie auf dem Laufenden sind, lesen sie unseren BdS-aktuell oder unsere Neuigkeiten auf der Website. Wir werden Sie zeitnah über die Termine für das Sommerfest, den Tag der offenen Tür, die Mitgliederversammlung, den Thementag, die Vortragsreihe, das Adventskaffee und einiges mehr informieren. 

Ein Dankeschön an die Schriftdolmetscherin. Natürlich auch an unsere Helferinnen und Helfer beim heutigen Neujahrsempfang.  

Wir möchten nun unseren neuen Image-Film zeigen. Nir Alon vom Filmteam ist auch hier. Bitte gebt uns Rückmeldung, damit gegebenenfalls noch Verbesserungen unternommen werden können. Ich wünsche Ihnen gute Gespräche untereinander. 

Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen Gesundheit, Zufriedenheit und Zuversicht für das Jahr 2024. Ich bedanke mich fürs Zuhören. 

Samstag, den 13.01.2024