Als jüngste hörende Teilnehmerin und ihre schwerhörige Mutter auf dem 8. Thementag beim BdS haben wir interessantes zu berichten. Viele interessierte Teilnehmer waren pünktlich zum angesagten Termin erschienen. Es mussten noch einige Stühle hinzu gestellt werden, damit alle sitzen und den Berichten „hör- und augentechnisch“ folgen konnten. Es war alles viel ruhiger beim Zuhören, als wie es manchmal in Schulklassen abläuft.
Zum Thema Schwerhörig-Ertaubt Muss dies eine Last sein? Nein. gibt es immer wieder Anregungen, wie man damit umgehen kann.
Matthias Schulz, Vorsitzender des CIVN und Leiter der CI-Gruppe im BdS, hat den Thementag mit einer netten Begrüßungsrede eröffnet. Pascal Thomann, ebenfalls Leiter der CI-Gruppe, stellte die heutigen Gäste Herrn Olaf Biemann vom Rehazentrum Rendsburg, Frau Kerstin Krebs vom Marienkrankenhaus Hamburg, sowie die Firma Cochlear heute als Austeller im BdS vor. Außerdem wurde ein Bericht von unserem „Horch Engel“ Bettina Grundmann in Sachen FM-Anlage angekündigt. Und natürlich durften auch vier Erfahrungsberichte das Programm mit abrunden.
Herr Olaf Biemann sprach ein empfindliches Thema der Schwerhörigen Menschen an: Belastung der Schwerhörigkeit wegen Unsicherheit bei der Verständigung am Arbeitsplatz und in der Freizeit. In seinem Vortrag erläuterte er, wie man in Gruppenarbeit bei der Reha in Rendsburg die einzelnen schwierigen Situationen trainieren kann. Einige Zuhörer fanden sich in genannten Situationen wieder und konnten dies bestätigen.
Zum aktuellen Stand der Finanzierung von FM-Anlagen durch die Krankenkasse nannte Bettina Grundmann einige wichtige Anhaltspunkte der Vorgehensweise. Da die Finanzierung von FM-Anlagen für Erwachsene durch die Krankenkassen erst seit diesem Frühjahr möglich ist, liegen noch wenig positive Erfahrungen vor. Man muss sich auf einen anfänglichen Ablehnungsbescheid einstellen. Dies wollen wir vom BdS ändern, indem wir uns wichtige Gründe für eine FM-Anlage bis zur letzten Instanz aufsparen.
Wer kennt es nicht: Verspannung durch Stress, gepaart von Hörminderung, abgerundet mit einer Prise Tinnitus…… Dazu gab es eine kleine Kostprobe von Frau Kerstin Krebs. Frau Krebs stellte verschiedene Entspannungsmethoden vor, die wir im Hörsaal in verkürzter Version ausprobiert haben. Auch hier sei gesagt, wer zu Frau Krebs kommt kann sich entspannt zurück lehnen, da sie Anweisungen vor der Anwendung erklärt. Man braucht also nicht mit einem geöffneten Auge im Autogenen Training liegen. Sonst wird es ja nicht warm.
Bewundernswert war der Bericht von Heike Schulz, die sich durch frühe Heimaufenthalte und durch Unwissenheit falsch behandelt oder nicht therapiert zu einem selbstsicheren starken Menschen entwickelt hat.
uch Gabi Hiestermann brachte interessanten „Horch Stoff“ mit. Sie hatte ihren defekten Steigbügel mit. Der war so klein, da kommt man nicht drauf. Das könnte die Millionen Frage bei Günther Jauch werden.
Sabine Heyde-Dannenberg und ihre Tochter Steffi berichtet, wie Mama mit der Schwerhörigkeit umgeht und was sie macht, wenn Entspannung nötig ist. Dann geht man „Offline“.
Abgerundet wurde unser Programm mit ein paar Lachern von Inka Giegerich. Was kann man alles neu hören mit CI. Viele Geräusche die für Hörende selbstverständlich sind, lösen bei „Neu Hörern“ andere Emotionen aus. Da wird das Zähneputzen als Gespensterlärm empfunden, oder der Aufenthalt am stillen Örtchen gar nicht mehr als still empfunden. Witz von Inka an Steffi, wenn deine Mami bald das CI eingeschaltet bekommt: Wenn deine Mutter morgens fragt: hast du die Zähne schon geputzt. Antwortest du: Hast du das denn nicht gehört?
Allen Referenten für ihren Beitrag einen lieben Dank. Auch diesmal kam wieder finanzielle Unterstützung von den Firmen Cochlear und MedEl, wofür wir uns ebenso bedanken möchten. Nicht zu vergessen unsere beiden Schriftdolmetscherinnen einen „dicken Bussi“. Und die zuletzt genannten: unsere Helfer bei der Verköstigung, haben es auch wieder super hinbekommen. Auch euch einen lieben Dank.
Steffi und Sabine