Liebe Mitglieder und liebe Gäste,
ich begrüße Sie herzlich zum Neujahrsempfang.
Können Sie mich gut hören und verstehen? Sie können auch auf Induktion umschalten. Die heutige Rede kann mit Unterstützung der Schriftdolmetscherin mitgelesen werden. Ines unterstützt für Gebärdensprachnutzer:innen mit Gebärden.
Es werden Fotos für unsere Öffentlichkeitsarbeit (z.B. BdS-Aktuell und/oder Website) gemacht. Wer nicht fotografiert werden möchte, kann es Sabine Rosenboom mitteilen.
Wir freuen uns, dass Sie zum Neujahrsempfang gekommen sind. Schön euch wieder zu sehen. Ich möchte mit Euch auf ein gesundes und glückliches Jahr 2025 anstoßen. Prost.
Rückblick auf das Jahr 2024
Nach dem Neujahrsempfang im letzten Jahr konnten geplante Veranstaltungen wie Gruppenangebote, Kurse, Vortragsreihe, Mitgliederversammlung, Sommerfest und Adventskaffee stattfinden. Zusätzlich fand unser Tag der offenen Tür statt. Wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen und es sind zahlreiche Mitglieder und auch einige Nichtmitglieder gekommen. Es fanden viele Gespräche statt. Ein Dankeschön an das Team, das diesen Tag über mehrere Monate vorbereitet hat.
Unterschiedliche Angebote für unsere Mitglieder sind sehr wichtig, da die Interessen unserer Mitglieder vielfältig sind. Wer unser BdS-aktuell-Heft in die Hand nimmt, kann feststellen, dass wir derzeit mit den Gruppenangeboten gut aufgestellt sind. Bei den Gruppenangeboten in unserem Vereinshaus gibt es die Gelegenheit, sich über die eigenen Erfahrungen mit der Hörbehinderung oder den Kommunikationseinschränkungen auszutauschen. Oder einfach Spaß zu haben. Es geht manchmal auch lustig und/oder sportlich zu. Dass dies ermöglicht wird, haben wir den ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen, sowie den Gruppenleitern und Gruppenleiterinnen zu verdanken. Sie sind unverzichtbar für ein weiterhin aktives Vereinsleben.
Die sozialen Kontakte und der persönliche Austausch sind gerade bei Menschen mit einer Hörbehinderung sehr wichtig.
Das Adventskaffee wurde von der Kreativgruppe und der Zwischenstation organisiert und war sehr gut besucht. Es konnten auch gebastelte Sachen von unseren kreativen Damen gekauft werden.
Gesellige Veranstaltungen wie das Sommerfest sind für unseren Verein wichtig.
Die Kinder- und Jugendgruppe für außerschulische Bildung hat das Projekt Workshop Kommunikation, Gebärden und Gebärdenpoesie „HappyHands“ altersübergreifend angeboten.
Im Jahr 2024 gab es vierteljährlich ein Angebot für die Generation 55 Plus. Bei den Treffen konnten sich die älteren Mitglieder bei gutem Essen austauschen.
Es finden Überlegungen statt, welches Angebot im Jahr 2025 für die Senioren angeboten werden kann. Die Zielgruppe Senioren dürfen wir nicht aus dem Auge verlieren. Sie sind viele Jahre bei uns Mitglied und waren bzw. sind noch aktiv.
Das Thema Einsamkeit im hohen Alter ist ein immer präsenter werdendes Thema innerhalb unserer Gesellschaft.
Durch die erfolgreiche Teilnahme von Andreas an einer Qualifizierung und das Angebot “Cafe Digital für die Generation Plus” sind wir nun offiziell ein qualifizierter Digital-Kompass Standort.
Im Jahr 2024 wurden auch einige Veranstaltungen gemeinsam mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg durchgeführt.
Für jedes Mitglied war hoffentlich etwas dabei. Es ist nicht immer einfach, allen Mitgliedern gerecht zu werden. Es gilt zu bedenken, dass wir dies ehrenamtlich und neben unserem beruflichen Alltag ermöglichen. Wir haben im letzten Jahr einige Anträge eingereicht und bewilligt bekommen, dazu gehören der Partizipationsfonds und die Collette-Hecht-Stiftung. Sozialpolitisch waren wir bei unterschiedlichen Themen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention aktiv. Hier gab es Stellungsnahmen und Gespräche, damit Teilhabe, Empowerment und Inklusion für unsere Zielgruppe bewusst gemacht wird.
Die Barrierefreiheit und Zugänglichkeit in der Öffentlichkeit und Gesellschaft ist weiterhin noch nicht optimal umgesetzt. Die Bündnispartner der Mobilitätswende möchten nach den drei Briefen an den Ersten Bürgermeister, die zweite Bürgermeisterin und den Verkehrssenator im November 2024, im Januar nun ihre Forderungen mit einer Videobotschaft verdeutlichen.
In Zusammenarbeit mit der Gesundheitsbehörde wurden die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in Hamburg über den Pflegeleitfaden für gelingende Kommunikation zwischen Pflegekraft und hörbeeinträchtigen Patienten informiert, welcher vom Deutschen Schwerhörigen Bund erstellt wurde. Es gab mehrere Anfragen und wir haben den Pflegeleitfaden entsprechend verschickt. Dadurch kann die Kommunikation für uns Hörbehinderte verbessert werden.
Am 6. Dezember habe ich als Jurymitglied eine Laudatio bei der Preisvergabe für den Hamburger Inklusionspreis im Rathaus Hamburg gehalten und auf die Probleme von Menschen mit Behinderung im ersten Arbeitsmarkt hingewiesen.
Am 12. Dezember wurde der Schattenbericht Hamburg zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention präsentiert, aus dem hervorgeht, dass noch einiges für die Menschen mit Hörbehinderung umgesetzt werden muss.
Wir sind noch lange nicht am Ziel.
Was erwartet uns im Jahr 2025?
Die BdS Arbeitsgruppe UN-Behindertenrechtskonvention wird auch in diesem Jahr aktiv sein, damit die Weiterentwicklung des Hamburger Landesaktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention nicht stehen bleibt.
Am 11. Februar findet ein Treffen beim NDR statt, an dem die Arbeitsgruppe UN-Behindertenrechtskonvention teilnimmt. Bitte geben Sie uns eine Rückmeldung, wenn in einem Film oder einer Sendung der ARD oder des NDR die Untertitel oder die klare Sprache nicht zufriedenstellend waren. Notieren Sie Datum, Uhrzeit und Titel der Sendung. Anhand konkreter Rückmeldungen können die Untertitel im Fernsehen verbessert werden.
Der Seniorenbeirat im Bezirk Nord oder im Bezirk Harburg wird neugewählt. Der BdS kann einen Kandidaten vorschlagen. Bitte, melden Sie sich bis Ende Januar bei mir, wenn sie Interesse haben.
Die Finanzierung von Schriftdolmetschereinsätzen, Gebärdensprachdolmetschereinsätzen oder anderen Assistenzdienstleistungen wie Taubblind-Assistenz, sind nach wie vor im privaten Leben oft nicht sichergestellt. Somit heißt es für uns, weiterkämpfen!
Der Partizipationsfond lief zwei Jahre und es ist noch unklar, ob die Vereine in Hamburg im Jahr 2025 Gelder beantragen können. Für die Fördermittel aus dem Partizipationsfonds müssen wir Auflagen und Richtlinien im Sinne Inklusion, Empowerment und Teilhabe erfüllen. Aktion Mensch fördert in erster Linie nur noch inklusive Projekte. Der Vorstand wird weiterhin Anträge stellen, weil die Fördergelder für unserem Verein zunehmend wichtiger werden. Nur so können Projekte umgesetzt werden.
Im Rahmen der Feierabendgruppe planen wir z.B. einen ganztägigen Musik-Workshop mit dem Audiotherapeuten und Musiker Daniel Denecke. Auf dem Programm stehen das Ausprobieren verschiedener Instrumente ebenso wie das gemeinsame Singen und Songschreiben. Die für Samstag, den 22.3. geplante Durchführung hängt von der Bewilligung der Finanzierung der Krankenkasse ab. Wer Näheres zu diesem Workshop wissen möchte, kann sich gerne an Sabine, Andreas oder Fides wenden.
Auch die Kinder- und Jugendgruppe hat Auflagen und Richtlinien in Richtung inklusive Kinder- und Jugendarbeit für außerschulische Bildung einzuhalten. In diesem Jahr wird das Projekt „Empowerment“ gestartet. Ziel ist, Schulkinder und Jugendliche zu stärken und zu fördern. Auch Eltern hörbehinderter Kinder sollen eingebunden und gestärkt werden. Die Kinder- und Jugendgruppe und Selbsthilfegruppe junge Erwachsene mit Hörbehinderung wird in Zukunft zwei Workshopeinheiten zum Thema Kommunikation, Gebärden und Gebärdenpoesie altersübergreifend ermöglichen. Interessierte wenden sich bitte direkt an die Workshopleiterin.
Die bisherigen Kurse wie Kommunikationstraining, CI-Hörtraining oder Absehkurs werden fortgesetzt.
Wir möchten eine Arbeitsgruppe „Satzung/Wahlordnung“ bilden. Bitte, meldet Euch, wenn ihr an der Mitarbeit Interesse habt.
Wenn es Mitglieder gibt, die zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe „Tinnitus“ oder Selbsthilfegruppe „Taubblind“ gründen und sich engagieren möchten, teilt uns dies bitte mit. Wir als Verein setzen uns für die „Hilfe zur Selbsthilfe“ ein. Dafür bekommen wir von der Krankenkasse die entsprechende finanzielle Unterstützung.
Für die Finanzierung und den Erhalt unseres Vereinshauses sind die Mitgliedsbeiträge und auch die Spenden sehr wichtig. Die Menschen mit Hörbehinderung haben in unserem Verein eine zweite Heimat gefunden und um das weiterhin zu gewährleisten, ist die Finanzierung der laufenden Kosten für das Vereinshaus jedes Jahr ein wichtiges Thema.
Die Broschüre „110 Jahre Bund der Schwerhörigen“ oder unseren neuen Flyer können Sie gerne an Interessierte weitergeben. Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit durch die Verteilung unserer Vereinszeitschrift BdS-aktuell beim Hals-Nasen-Ohrenarzt, Akustiker, Hausarzt oder in der Bibliothek gewinnen wir regelmäßig neue Mitglieder. Haben Sie Mut, unsere Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Jedes neue Mitglied ist ein Gewinn für uns. In den letzten Wochen und Monaten konnten wir einige neue Mitglieder in unserem Vereinshaus begrüßen. Es sind Schulkinder, Berufstätige, Studenten, Angehörige und Senioren darunter. Darüber freuen wir uns sehr. Unser Verein bleibt somit jung und mitgliederstark. Bundesweit haben viele DSB-Ortsvereine die Sorge, dass ihr Verein veraltet und sich mangels Nachwuchses leider auflösen muss. Wir im Bund der Schwerhörigen können stolz sein, dass wir altersübergreifend gut aufgestellt sind.
Damit wir weiterhin eine gute Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit erreichen, brauchen wir Unterstützung bei der Pflege der Webseite. Es gibt eine Arbeitsgruppe “Website 2.0”, um sie zu verbessern. Wenn ihr Interesse habt, dazu beizutragen, meldet Euch bei Andreas Scholz. Wir müssen mit der Zeit gehen. Frank Peters betreut seit letztem Jahr unsere Facebookseiten. Dafür bedanken wir uns. Viele Vereine machen Öffentlichkeitsarbeit auf Instagram, um die junge Generation zu erreichen. Das hätte auch bei uns Potential, jedoch brauchen wir für eine Umsetzung pfiffige Mitstreiter und Mitstreiterinnen.
Die Gruppe Café Digital für Senioren ist gut besucht. Unsere drei Experten machen ihre Sache hervorragend und sind sehr geduldig. Die älteren Mitglieder nehmen diese digitale Unterrichtsstunde sehr gerne und dankbar an. Zusätzlich suchen wir kompetente Personen, die im Urlaubs- oder Krankheitsfall einspringen. Konkret fehlt uns jemand mit Apple Kenntnissen.
Wir suchen noch nach einer technischen Lösung für eine Kamera-Installation, damit Besucher, die am Außenfahrstuhl klingeln auch gesehen werden. Wir werden weitere Kostenvorschläge besorgen, so dass wir Anträge für die Finanzierung stellen können.
Für den Herbst 2025 ist die Mitgliederversammlung mit Neuwahlen geplant. Wenn Sie für einen Vorstandsposten kandidieren möchten, sagen Sie uns bescheid. Im BdS aktuell können sich die Kandidaten vorstellen.
Wir werden neue Herausforderungen auf uns nehmen müssen. Nur so hat unser Verein langfristig für alle Altersgruppen eine Perspektive. Falls ihr Ideen, Wünsche oder Anregungen für unser Vereinsleben habt, tragt diese gerne an uns heran. Wir haben weiterhin ein offenes Ohr dafür. Auch für kritische Rückmeldungen. Wir nehmen diese ernst. Weiterhin wird es in diesem Jahr den „Dialog mit dem Vorstand“ geben, damit wir im Austausch bleiben.
Das Redaktionsteam BdS-aktuell freut sich über Berichte und Artikel. Habt Mut in die Tastatur zu tippen.
Zum Abschluss
Nun komme ich langsam zum Schluss meiner Neujahrsrede. In meiner Ausführung möchte ich das Hörberatungs- und Informationszentrum nicht vergessen. Durch unseren hauptamtlichen Mitarbeiter Jörg Winkler und hauptamtliche Mitarbeiterin Christiane Strietzel haben wir von Montag bis Donnerstag in der Wagnerstraße für alle Ratsuchende ein offenes Ohr. Auch diesen beiden möchte ich mein Dankeschön aussprechen.
Damit Sie auf dem Laufenden bleiben, lesen sie unseren BdS-aktuell oder unsere Neuigkeiten auf der Website. Wir werden Sie zeitnah über die Termine für das Sommerfest, die Mitgliederversammlung, die Vortragsreihe, das Adventskaffee und vieles mehr informieren.
Geben Sie ihre Stimme bei der nächsten Bundestagswahl und Bürgerschaftswahl ab. Wir können froh sein, dass wir in einer Demokratie leben.
Ein Dankeschön an die Schriftdolmetscherin. Natürlich auch an unsere Helferinnen und Helfer beim heutigen Neujahrsempfang.
Ich wünsche Ihnen jetzt noch gute Gespräche untereinander. Unser hungriger Spendenfrosch freut sich über eine Spende.
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen Gesundheit, Zufriedenheit und Zuversicht für das Jahr 2025 und bedanke mich fürs Zuhören.
Samstag, den 19.01.2025